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  Sie hat keine Lösung gewußt, sie hat angestrengt und beherzt gesucht ...
   
  Insgeheim, langsam fanden sich Lösungen: über eigenmächtigem Farbgrund fast schwebend Lagerungen von trockeneren Texturen, Mosaikmustern, locker oder in Ballungen, Schichten von Zeichen, gruppiert, gereiht oder geführt.
   
  Die Begegnung mit der Archaik dann, dem Anfänglichen in großen Zyklopenmalen, ragend in die Gegenwart hinein, brachte sie zu der Einfachheit und Statik, zu den wenigen Quaderformen, allein in ihrer Ausdehnung von der Farbe bestimmt, deren Kraft und Energie für den Sehenden dennoch geheimnisvoll in alles Nebenan übergreift oder ausstrahlt.
   
  Sie hat den Süden geliebt, das Licht auf Steinen, den Feuerbrand aus versengter Erde, die Haut umgestürzter Säulentrommeln unter der Sonne, den Himmel da unten, den Anhauch von Vergangenheit, Mythos und Geschichte, das Meer von Felsen aus, zu Zypressen hin. Alles - ihre Worte. Sie brauchte das einsame Erlebnis und die Zwiesprache, den Austausch ohne Ende.
   
   
  Wolfgang Meng, damaliger Kustos im Deutschen Klingenmuseum Solingen, anläßlich der dortigen Gedächtnisausstellung zu Ehren von Anneliese Everts im Jahr 1968